Montag, 14. Januar 2013

Rezension: Wunder einer Winternacht: Die Weihnachtsgeschichte - Marko Leino


Titel: Wunder einer Winternacht - Die Weihnachtsgeschichte
Autor: Marko Leino
Seiten: 288
Verlag: rowohlt
Preis: 8, 99 Euro
Ersterscheinung: 02. 11. 2009
Reihe: Nein




Inhalt:
Der 5 jährige Nikolas verliert an Weihnachten seine Eltern und seine einjährige Schwester Ada. Die Dorfbewohner nehmen sich ihm an, doch da sie ein ärmliches Leben führen, kann es sich niemand leisten, ein weiteres Kind auf Dauer zu sich zu nehmen. So entscheiden sie sich dafür, dass Nikolas jeweils nur ein Jahr - von Weihnachten bis Weihnachten - bei ein und derselben Familie lebt.
Zuerst ist die Situation sehr schwer für Nikolas und er schottet sich immer mehr ab, doch mit der Zeit beginnt er sich einzuleben. Um den Familien seine Dankbarkeit zu zeigen, schnitzt er für die Kinder kleine Holzspielzeuge und verteilt diese heimlich in der Weihnachtsnacht. Auch an seine Schwester denkt er dabei jedes Jahr, und besucht sie an einer Stelle am Meer.

Da in dem Dorf 8 Familien leben, ist Nikolas Versorgung für 8 Jahre geregelt. Doch gerade als die Zeit bei der letzten Familie ausläuft, erleben die Dorfbewohner einen noch härteren Winter als sonst. Sie wissen einfach nicht wie es mit Nikolas weiter gehen soll. So kommt er zu Lisakki, einem grantigen Tischler, der Kinder hasst und in Nikolas nur eine billige Arbeitskraft sieht.
Verzweifelt, aber doch ohnmächtig etwas dagegen zu unternehmen fügt sich Nikolas abermals seinem Schicksal. Doch auch Lisakki hat eine schicksalhafte Vergangenheit hinter sich und mit der Zeit nähern sich die beiden an. So werden sie wie Vater und Sohn und Nikolas hat endlich ein dauerhaftes Zuhause gefunden. Dennoch hat er die Güte der Dorfleute nicht vergessen und fertigt und verteilt weiterhin seine Geschenke. Und es werden jährlich mehr....

Meinung:
Ich weiß, Weihnachten ist nun schon wieder vorbei, aber ich bin mit meinen Rezensionen ja etwas hinten dran, und da mich dieses Buch echt begeistert hat, möchte ich euch die Rezension dazu nicht vorenthalten. Denn wow, eine so schöne und berührende Geschichte habe ich wirklich schon lange nicht mehr gelesen. Die Handlung entwickelt sich dabei eher ruhig und stetig, jedoch entfaltet sie dabei einen solch starken Zauber, dem man sich nicht mehr entziehen kann und dafür sorgt, dass man immer tiefer hineingezogen wird.
Dabei wirken die Charaktere, aber auch die Beschreibungen des Dorflebens vollkommen authentisch. Dem Leser wachsen die einzelnen, wirklich liebevoll beschriebenen Figuren regelrecht ans Herz. Man leidet zusammen mit Nikolas, hadert mit dessen Schicksal und bewundert einfach diese unglaubliche Stärke eines kleinen Jungen. Vor allem die  jährlichen Besuche bei Ada sind etwas Besonderes und haben mir oft Tränen in die Augen getrieben. 

Das Schicksal von Nikolas ist anrührend, dramatisch, traurig, aber auch geprägt von kleinen, unglaublich wertvollen Highlights, und das alles, ohne jemals kitschig zu sein. Das Buch enthält auch viele Lebensweisheiten, die zur Weihnachtsstimmung beitragen. Z. B.  „Das zur Liebe auch immer der Verlust dieses Menschen gehört und dass der, der die Liebe nicht wagt, auch nie wirklich gelebt hat.“ So erinnert dieses Buch wieder an das Gefühl, wie viel Freude ehrlichgemeintes Schenken macht und dass Zeit mit liebgewonnenen Personen das bedeutendste an Weihnachten ist.

Der Schreibstil ist dabei eigentlich ziemlich einfach, aber dennoch gelingt es dem Autor eine lebendige und glaubhafte Welt zu erschaffen. Obwohl die Geschichte ja nicht wirklich realistisch ist, ist man versucht sich davon verzaubern zu lassen und kann sich vorstellen, dass es wirklich so passiert sein könnte. 

Fazit:
Ein wundervolles Buch, das durch die mitreißende Geschichte eines kleinen, unglaublich starken Jungen vollkommen überzeugen kann. Wer dabei nicht in Weihnachtsstimmung kommt, ist wirklich ein hoffnungsloser Fall. So bekommt „Wunder einer Winternacht“ die Höchstanzahl an Buchherzen und eine ausdrückliche Leseempfehlung!

Infos zum Autor: (Quelle: Amazon)
Marko Leino wurde 1967 in Helsinki geboren, wo er auch heute noch lebt und schreibt. Er ist Schriftsteller und Drehbuchautor. „Wunder einer Winternacht“ ist der größte finnische Kinoerfolg aller Zeiten. Hundertausende ließen sich zu Tränen rühren.

4 Kommentare:

  1. AUf dieses Buch kam ich durch einen Blogadventskalender. Ich habe mich allerdings für den Film entschieden, weil ich glaube das ist eine Geschichte für die ganze Familie. Weihnachten ist zwar nun rum, aber Winter ist allemal :)

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    1. Den Film habe ich leider noch nicht gesehen, aber das werde ich mir auch noch vornehmen. :)

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  2. Das Buch ist soooooo schön! Ich bin mal durch ein Bücherquiz darauf gekommen, in dem ein Ausschnitt daraus gepostet wurde. Ich habe das Buch verschlungen, viele Tränen geweint und mein Herz verzaubern lassen.
    Der Film hat mich dann ein bisschen enttäuscht. Aber vielleicht kann ich mich beim Lesen auch mehr verzaubern und berühren lassen.

    Lieben Gruß

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    1. Schön, dass es dir auch so gefallen hat!! :)
      Ja, es ist ja leider oft so, dass die Filme den Ansprüchen vom Leser des Buches nicht gerecht werden kann.

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