Freitag, 3. Juli 2015

Rezension: Stilles Vermächtnis - Sabine Durrant


 
Titel: Stilles Vermächtnis
 Autorin: Sabine Durrant
  Seiten: 462
Verlag: Pendo
Ersterscheinung: 30. 03. 2015
Reihe: Nein
Preis: 14,99 €
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Kurzbeschreibung:
Auf den Tag vor einem Jahr, am Valentinstag, ist Lizzies Mann tödlich verunglückt. Weil alle ihr sagen, dass das Leben weitergeht und sie endlich mit der Vergangenheit abschließen muss, fasst sie sich ein Herz und fährt zur Unfallstelle. Doch was sie dort sieht, lässt sie erstarren: Es liegen weiße Lilien am Straßenrand, an denen ein Zettel hängt: »Für Zach – Xenia«. Lizzie steht unter Schock: Gab es eine andere Frau in Zachs Leben? Was hat es mit dieser Xenia auf sich? Und welche Nachricht wollte er ihr mit dem letzten Bild, das er malte, überbringen? Überall findet sie Spuren, die sie zutiefst beunruhigen. Denn sie weiß, dass es in ihrer Ehe auch finstere Tage gab. Und es sieht fast so aus, als würde Zach ihr sagen wollen: Ich bin noch da, und ich beobachte dich ...

Meinung:
Die Richtung, in die das Buch geht, wird von Anfang an deutlich. Auf der einen Seite begleitet man Lizzie in der Gegenwart in der sie versucht raus zu finden, was wirklich mit Zach passiert ist. Auf der anderen Seite gibt es Erzählungen aus der Vergangenheit von Zach in denen auch ziemlich schnell klar wird, dass mit Zach etwas ganz und gar nicht stimmt. 

Je weiter die Handlung voran schreitet, desto vollständiger wird das Bild welches man über Zach, Lizzie und auch ihre Beziehung zueinander bekommt. Und was da sichtbar wird, sind viele Lügen, Täuschungen und gefährliche Besessenheit. 

Also eigentlich klingt das immer noch alles richtig spannend, doch leider war es das irgendwie nicht wirklich. Zwar ist die unterschwellige Angst und Anspannung während des ganzen Romans deutlich spürbar, aber wirklich fesselnde Spannung habe ich leider so gut wie nie empfunden. Es gibt zwar einige eigenartige Vorfälle, die nicht nur die Fantasie des Lesers beflügeln, aber so wirklich überzeugt und ins Buch gezogen hat mich das alles nicht, da dafür ein bisschen der letzte Kick gefehlt hat. Außerdem kann man sich mit der Zeit vieles selbst zusammenreimen, weshalb mich das Ende dann auch kaum noch überrascht hat. 

Dazu kam, dass ich mich mit Lizzies Charakter manchmal etwas schwer getan habe. Sie wirkt durch ihre Liebe zu den Büchern und ihre liebevolle Art ihren Schülern gegenüber ziemlich sympathisch. Andererseits lässt sie sich einfach so extrem viel gefallen, dass ich sie irgendwann nur noch anschreien wollte, sich doch endlich einmal durchzusetzen. 

Dabei fand ich es noch nicht einmal so schlimm, dass dies wohl in der Beziehung zu Zach so lief, denn das ist leider oft in solchen Beziehungen der Fall und deshalb nachvollziehbar. Aber als dann Onnie auftaucht und sie ständig an der Nase herumführt und sie sich trotzdem immer alles gefallen lässt und auch noch Mitleid mit ihr hat,  war meine Geduld bald zu Ende. Das hat mich stark genervt und dafür gesorgt, dass ich mit der Zeit immer schneller und oberflächlicher gelesen habe, nur um das Buch endlich fertig zu bekommen. Leider habe ich bei ihr im Verlauf des Romans relativ wenig Entwicklung gesehen, was ich sehr schade fand, denn das Potential dazu hätte sie auf jeden Fall gehabt. 

Zach ist auf den ersten Blick ein erfolgloser Künstler, der seine Frau liebt. Doch in seinem inneren tobt ein Kampf, den er schon öfters verloren hat und bei dem ihm auch seine Medikamente nur noch bedingt helfen. Mit seiner Charakterbeschreibung und Erarbeitung war ich soweit ganz zufrieden, aber das konnte die Geschichte auch nicht mehr herausreißen.

Fazit:
Leider hat der Thriller nicht das gehalten, was ich mir versprochen habe. Trotz der ständig präsenten Angst und der soliden Erarbeitung des männlichen Protagonisten kam bei mir keine fesselnde Spannung auf. Obwohl viele Lügen und Geheimnisse hinter der offensichtlichen Fassade stecken, konnte ich mir mit der Zeit vieles selbst zusammenreimen und außerdem hat mich die fehlende Entwicklung der Protagonistin sehr genervt und enttäuscht. Deshalb reicht es gerade mal für 2 Buchherzen. 
Vielen Dank an den Pendo-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.


Infos zur Autorin: (Quelle: Piper.de)
Sabine Durrant lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in London, wo sie als Autorin und Journalistin arbeitet. Sie schreibt unter anderem für den Guardian, den Daily Telegraph sowie die Sunday Times und hat bereits mehrere Romane und Kinderbücher veröffentlicht. Mit »Ich bin unschuldig« legte sie ihr beeindruckendes Thrillerdebüt vor.

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