Montag, 25. April 2016

Hörbuchrezension: Der Kuss des Raben - Antje Babendererde



Titel: Der Kuss des Raben 
Autorin: Antja Babendererde
Sprecherin: Leonie Landa 
Laufzeit: ca. 434 Min - autorisierte Lesefassung 
Verlag: Jumbo - Goya Libre
Ersterscheinung: 18. 03. 2016 
Preis: 19,99 € - 5 Audio CD´s
Reihe: Nein






Kurzbeschreibung:
Mila ist schön und anders – ein Romamädchen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Sie kann die Geister Verstorbener sehen und noch vieles mehr. Doch die Wahrheit über ihre Herkunft vertraut sie niemandem an. Das Schulaustauschjahr in Thüringen ist ein Glücksfall für sie, denn hier findet Mila ihre große Liebe: Tristan, eigentlich unerreichbar, erwählt ausgerechnet sie! Doch Tristan hat ebenfalls ein Geheimnis. Als im Dorf der mysteriöse Lucas auftaucht und das Haus der Rabenfrau in Besitz nimmt, erwachen die Schatten der Vergangenheit zum Leben. Lucas und Tristan scheinen sich zu kennen – und zu hassen. Mila gerät zwischen die beiden und in ihr wächst ein furchtbarer Zweifel.

Meinung:
„Der Kuss des Raben“ hat mich mit seinem Cover und der Kurzbeschreibung sofort angesprochen. Ich hatte eigentlich eher eine Romantasygeschichte erwartet, aber abgesehen von ein paar kleineren mythologischen Andeutungen ist die Geschichte recht bodenständig und zum Teil ziemlich ernst. 

Protagonistin Mila ist nicht nur eine Roma und muss sich deshalb mit einigen Vorurteilen rumschlagen, sondern hat auch so schon einiges in ihrem jungen Leben erlebt. Ihre Hintergrundgeschichte fand ich von Anfang an sehr spannend und ich war immer wieder darauf gespannt, wann es die nächsten Details gibt. 

Aber auch bei den beiden männlichen Charakteren gab es viele Hintergründe und Geheimnisse zu entdecken. Sie sind Grundverschieden und haben doch eine gemeinsame Vergangenheit. Auch wenn ich ziemlich schnell eine Vermutung hatte, wer der böse der beiden ist und wie die Geschichte ausgehen wird, hat die Autorin doch immer wieder geschickt falsche Fährten eingebaut und immer wieder Unsicherheiten aufkommen lassen. Einige unerwartete Wendungen und manch gefährliche Situation, vor allem gegen Ende, haben die Spannung nochmal zusätzlich gesteigert.

Wirklich gut gefallen hat mir auch das Setting in dem die Geschichte angelegt ist. Das kleine Städtchen Moorstein wurde sehr anschaulich beschrieben und durch einige nette Details zu einem sehr stimmungsvollen Handlungsort, der perfekt zur Geschichte passt. 

Doch auch wenn mir die Geschichte in den Grundzügen sehr gut gefallen und mich unterhalten hat, gab es in der Umsetzung zwischendurch immer mal wieder ein paar Kleinigkeiten die mich gestört haben. So fand ich es zum Beispiel anfangs zu schnell, wie sich Mila in Tristan verliebt hat, oder fand es auch ein bisschen unnötig, dass der Gedanke an Sex für ein Jugendbuch relativ häufig aufkommt. Klar, ist es realistisch, da Jugendliche ja doch oft daran denken, aber mir hätte es anders ein bisschen besser gefallen. Auch  die Begründung für die Bösartigkeit des bestimmten Jungen fand ich einerseits innovativ, aber andererseits doch auch ein bisschen zu einfach.  

Und auch mit der Sprecherin Leonie Landa hatte ich anfangs ein bisschen Schwierigkeiten. Sie macht zwar in der Gesamtbetrachtung wirklich einen soliden Job und bringt die Geschichte authentisch an den Hörer, aber irgendwie bin ich mit ihrer Stimme nie ganz warm geworden. 

Fazit:
„Der Kuss des Raben“ hat mit Fantasy wenig am Hut, sondern ist eher eine Liebesgeschichte mit ein paar Thrillerelementen und einigen ernsten Themen. Es gibt tiefgründige Figuren mit vielen interessanten Hintergründen, anschauliche und stimmungsvolle Beschreibungen und einen unterhaltsamen Handlungsverlauf mit einigen kleineren Wendungen. Leider gabs zwischendurch auch ein paar (oft unbedeutende) Kleinigkeiten, die mir aber immer wieder ein bisschen sauer aufgestoßen sind und den perfekten Gesamteindruck ein bisschen gemindert haben. Hinzu kam noch, dass ich auch mit der Stimme der Sprecherin selten ganz warm geworden bin, weshalb ich am Ende doch etwas abziehen muss und sehr gute 3,5 Buchherzen vergebe. Aber alles in allem ist die Geschichte wirklich unterhaltsam und empfehlenswert.
Vielen Dank an Blogg dein Buch (http://www.bloggdeinbuch.de/)  und den Jumbo Verlag  (http://www.jumbo-medien.de/) für dieses Hörexemplar. Wer nun neugierig auf das Hörbuch geworden ist, kann es hier (https://www.jumboverlag.de/Verlag/0/Der-Kuss-des-Raben/a_2540.html) erwerben.


Infos zur Autorin (Quelle: jumboverlag.de):
Antje Babendererde, geboren 1963, wuchs in Thüringen auf und arbeitete nach dem Abitur als Hortnerin, Arbeitstherapeutin und Töpferin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Viele Jahre lang galt ihr besonderes Interesse der Kultur, Geschichte und heutigen Situation der Indianer. Ihre einfühlsamen Romane zu diesem Thema für Erwachsene wie für Jugendliche fußen auf intensiven Recherchen während ihrer USA-Reisen und werden von der Kritik hoch gelobt. Mit dem Roman „Isegrim“ kehrt die Autorin erstmals zu ihren Thüringer Wurzeln zurück.

Infos zur Sprecherin (Quelle: jumboverlag.de):
Leonie Landa, geboren 1994 in Hamburg, besuchte ab ihrem achten Lebensjahr die Theaterschule Zeppelin in Hamburg und spielte dort in zahlreichen Aufführungen mit. Nach dem Abitur setzte sie ihre Schauspielausbildung am Stella Adler Studio of Acting in New York und an der Schule für Schauspiel Hamburg fort. Leonie Landa stand bereits am Thalia Theater und bei Kampnagel in Hamburg auf der Bühne und war in zahlreichen Fernsehserien wie "Notruf Hafenkante" und " Morden im Norden" zu sehen. Seit 2005 ist sie auch als Synchron-, Hörspiel-, und Hörbuchsprecherin tätig.

2 Kommentare:

  1. Ahoy Steffi,

    bei diesem Buch bin ich ja etwas zwiegespalten... einerseits war es mir irgendwie zu viel - zu viel Gewalt, Sex und düstere Stimmung, und andererseits war genau dieses ZUVIEL das Besondere des Buches...


    Ich lasse dann mal frech meinen Link und regnerische Grüße da, Mary <3
    http://marys-buecherwelten.blogspot.de/2016/02/der-kuss-des-raben.html

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    1. Huhu Mary,
      ja ich war da eben auch etwas zwiegespalten. Am Ende hat es mich ja auch gut unterhalten, aber ganz zufrieden war ich eben nicht.

      Liebe Grüße,
      Steffi

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