Dienstag, 12. April 2016

*Rezension* Exit Sugartown - Martin Petersen




Titel: Exit Sugartown
Autor: Martin Petersen
ISBN:  978-3791500072
Seiten: 288
Verlag: Dressler
Ersterscheinung: 21. März 2016
Preis: 14,99 €   gebunden

Kurzbeschreibung
Eine Geschichte, wie sie jeden Tag auf der ganzen Welt geschieht: Die 17-jährige Dawn wächst mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Charlie in Sugartown auf. Ihr Vater findet immer seltener Arbeit, kommt dafür immer öfter betrunken nach Hause. Ihre Mutter näht zum minimalen Lohn. Als Dawn 16 ist, stirbt ihre Mutter. Doch schliesslich muss auch ihr kleiner Bruder den Schulbesuch gegen die Arbeit in einer Ziegelei intauschen. Da lernt sie zwei junge Männer kennen, die von den guten Verdienstchancen der "Weissen Welt" erzählen. Dawn trifft einen schicksalsschweren Entschluss. Um ihrer Familie, allen voran Charlie, zu helfen, lässt sie sich auf eine Schlepperbande ein: der Anfang einer gnadenlosen Flucht.

Meinung
Da der Inhalt des Buches auf einem aktuellen Thema basiert, das uns alle momentan beschäftigt und sich der Klappentext wirklich interessant angehört hat, wollte ich es lesen. Leider lässt es mich mit etwas gemischten Gefühlen zurück.

Die Handlung begann ganz normal und ich kam sofort gut in das Buch rein. Auf den nächsten Seiten merkte ich jedoch, dass ich etwas zweigeteilt wurde. Auf der einen Seite konnte ich mit den Darstellern mitfühlen und verstand ihre Handlungsweisen, aber auf der anderen Seite war vieles für mich unlogisch und nicht nachvollziehbar.

Für mich war es echt erschreckend, wie einfach es für solche Schleuser war, Opfer zu „rekrutieren“ und wie schnell die Menschen ihr Geld für nichts und wieder nichts ausgaben und Schuldscheine unterschrieben.  Klar es wurde ein besseres Leben versprochen, aber dafür alles aufzugeben und dann nicht mal zu wissen, ob es wirklich so sein wird? „Exit Sugartown“ regt auf jeden Fall zum Nachdenken an, war spannend und interessant, aber leider auch an vielen Stellen ziemlich derb und grausam. Was allerdings fehlte waren eindeutig Emotionen und Gefühle. Diese suchte ich vergebens, was echt schade war. Vielleicht hätte ich mich dann einfühlsamer im Buch bewegen können.

Zu den Charakteren kann ich nicht viel sagen, nur, sie waren mir alles sehr unsympathisch. Dawn ging noch so einigermaßen, auch wenn ich sie manchmal nicht verstand, aber alle anderen, egal ob mehr wichtig oder nur nebensächlich, ich wurde mit keinem warm. Allerdings muss ich auch sagen, dass so keiner richtig und ausführlich beschrieben wurde. Ich erfuhr sehr wenig über jeden einzelnen und deshalb blieben sie mir wahrscheinlich so unauthentisch.

Das Ende hatte es dann in sich. Es kam zwar schnell, aber mit so etwas hätte ich nicht gerechnet. Auf jeden Fall ein würdiges, aber auch trauriges Ende, bei dem alle übrig gebliebenen Fragen beantwortet wurden.

Mit dem Schreibstil des Autors fühlte ich mich so gar nicht wohl. Er war für mich irgendwie stockend, sehr speziell und leicht ghettomäßig, was ja eigentlich zum Buch ganz gut passt, für mich aber nicht so toll war. Das Werk selbst wurde in 4 Teile aufgeteilt und diese dann in kurze Kapitel.

Fazit
"Exit Sugartown" konnte mich leider nur bedingt überzeugen. Ich bekam Einblicke in die Verhaltensweisen sogenannter Schleuser und war teilweise richtig erschüttert. Spannung war da, Grausamkeiten auch, nur die Charaktere waren mir zu flach. Ich vergebe somit gute 3 von 5 Buchherzen. 

Vielen Dank an den Dressler Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplares.

Infos zum Autor: (Quelle Dressler Verlag)
Martin Petersen wurde 1950 in Kopenhagen geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Lyngby, nördlich von Kopenhagen. Später zog seine Familie nach Aarhus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks. Seit 1989 arbeitet Martin Petersen als Schriftsteller und er hat bisher elf Romane für Kinder und Jugendliche geschrieben. Außerdem schreibt er Bücher für Erwachsene und Gedichte.
1995 war er als Freiwilliger in der Kinder- und Jugendarbeit in einem Flüchtlingslager in Kroatien tätig und einige seiner Jugendromane erzählen Flucht- und Migrationsschicksale.
Das Schreiben steht für Martin Petersen an erster Stelle, aber er hält auch Vorträge, unterrichtet und diskutiert über seine Bücher und deren Themen. Martin Petersen lebt in Hjortshøj, einem kleinen Ort in der Nähe von Aarhus.

2 Kommentare:

  1. Hallöchen liebe Heike,
    wir haben das Buch auch bei uns in der Filiale und ich kann mit Büchern dieser Art eher weniger anfangen, daher wollte ich mal deine Rezension lesen um zu sehen, wem man dieses Buch eventuell empfehlen kann. Denkst du es ist vielleicht eher was für Jungs? Auch aufgrund des Schreibstils? Vor allem wenn du sagst, dass es manchmal auch ziemlich hart zu geht. Ich hatte äußerlich eher gedacht, dass es Mädchen als Zielgruppe hat. Bin gespannt auf deine Antwort.

    Liebst, Lotta

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    1. Hallo Lotta,

      wir haben zwar eine weibliche Protagonistin, aber ja, ich denke, das dieses Buch trotz des eher mädchenhaften Covers überwiegend etwas für Jungs ist, da es an manchen Stellen wirklich nicht ganz einfach und ziemlich hart ist.

      Lg. Heike

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