Samstag, 31. Mai 2014

*Rezension* Entschuldigung? Ich bräuchte mal ihr Kind - Simon Bartsch


Titel: Entschuldiung? Ich bräuchte mal ihr Kind
Autor: Simon Bartsch
ISBN: 978-3862822706
Seiten: 228
Ersterscheinung: 28. April 2014
Verlag: Acabus
Preis: 12,90 €  broschiert

Kurzbeschreibung
Marc Wagner, Endzwanziger und vom Glück verwöhnt, jobbt auf Mallorca, hat eine reiche Verlobte, eine Eigentumswohnung in Köln und jede Menge Erfolg bei anderen Frauen. Ein perfektes Leben – wäre da nicht sein Bruder Christoph. Dieser lässt einen von Marcs One-Night-Stands auffliegen, und Marcs Glückssträhne endet abrupt. Von der Verlobten verlassen, droht ein finanzielles Fiasko. Der Ausweg? Eine ausgelobte Baby-Prämie der Oma. Dazu fehlt nur eine gebärfreudige Frau. Für einen Womanizer scheinbar gar kein Problem. Doch dabei hat Marc nicht mit den Hürden des Alltags, seiner seltsamen Familie und der „grausamen“ Frauenwelt gerechnet.

Meinung
Ja, wie soll ich nun beginnen. Da mir diese Lektüre überhaupt nicht zugesagt hat, fällt es mir etwas schwer, darüber zu berichten. Von der ersten Seite an mußte ich mich übelst aufregen und es ging mir einfach alles nur auf die Nerven. Die Dialoge erschienen mir als überzogen, kitschig und albern, einfach zu sehr klischeemäßig. Der Bezug zur Realität fehlt absolut und ich konnte dem Ganzen nichts positives abringen.

Der Charkater des Marc konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Ganz ehrlich, auf jeder Seite des Buches hätte ich ihm eine geben können. Er kommt egoistisch und absolut macho-mäßig rüber. Ihn auf die Frauenwelt loszulassen, einfach schrecklich. Es geht ihm wirklich immer nur darum, möglichst viele Frauen flachzulegen. Zu Christoph kann ich nur sagen, das er mittendrin gute Züge an sich hatte, die teilweise auch sympathisch bei mir ankamen. Aber auch seine Krankheit wurde mir zu überzogen dargestellt.

Zur Handlung selbst kann ich nicht viel sagen. Frauen flachlegen, Thema Nr. eins. Geld und wie kann ich am besten angeben, Thema Nr. 2. Eigentlich könnte es ja recht witzig sein, aber bei mir ist dieser komische Humor leider nicht angekommen. Mein Kopfschütteln war da schon mehr in Aktion.

Der Schreibstil des Autors ist leicht und flüssig, zum Glück hatte ich dadurch das Buch mit den 228 Seiten an einem Tag durch. Die Kapitel sind von ihrer Länge her auch ok.

Cover
Das Cover sah vom ersten Augenblick an ganz lustig aus und der Klappentext machte mich auch neugierig. Leider stellte sich heraus, das der Titel überhaupt nicht zum Thema passt, weil das mit dem Kind einfach nur im Hintergrund beschrieben wurde.

Fazit
„Entschuldigung? Ich bräuchte mal ihr Kind“ konnte mich nicht überzeugen. Zu kitschig und klischeemäßig. Ich mußte überhaupt nicht lachen und es fehlte mir etwas die Logik hinter der ganzen Handlung. Leider bekommt es dafür dann auch nur 1 von 5 Buchherzen und keine Leseempfehlung.

 
Vielen Dank an den Acabus Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplares.

Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
1978 im Schatten der Domstadt geboren wurde Simon Bartsch mit zwei wesentlichen Dingen ausgestattet: Mit der Liebe zu zwei großen kölnern Sportvereinen und dem obligatorischen rheinischen Humor. In einem mehrjährigen Englandaufenthalt während seiner Kindheit feilten Eric Idle, Michael Palin und Co. unwissentlich an seinem Humor. Schon in dieser Zeit entstand die Leidenschaft am geschriebenen Wort. Nachdem der Traum einer Profi-Fußballkarriere bereits früh an einer rudimentären Technik scheiterte, entschied sich Bartsch dem Profisport treu zu bleiben und sein Heil im Sportjournalismus zu suchen. Nach dem Abitur in Bonn folgte das Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln. Bereits während des Studiums arbeitete Bartsch als freier Journalist für den Westdeutschen Rundfunk, den Sport-Informations-Dienst sowie zahlreiche Tageszeitungen. "Entschuldigung? Ich bräuchte mal Ihr Kind!" ist das Erstlingswerk des Journalisten. Weitere skurrile Romane sollen folgen.

Freitag, 30. Mai 2014

*Rezension* Der dunkle Turm 01: Schwarz - Stephen King


Titel: Der dunkle Turm 01- Schwarz
Autor: Stephen King
ISBN:  978-3453875562
Seiten: 352
Verlag: Heyne
Ersterscheinung: 1. Dezember 2003
Teil: 1 von 7
Preis: 8,99 €  Taschenbuch

Kurzbeschreibung
Auf der Suche nach dem mysteriösen „Dunklen Turm“ durchstreift Roland, der letzte Revolvermann, eine sterbende Welt, wo in endlosen Wüsten und Ruinenstätten Dämonen, Sukkubi, Vampire und Geistermutanten hausen. Unbeirrt folgt er den Spuren des Mannes in Schwarz – er ist der Schlüssel zu den Mysterien des „Dunklen Turms“, der am Anfang der Zeit steht.

Meinung
Da ich ein großer Stephen King Fan bin und auch mal gerne mittendrin düstere Sachen lese, war ich ganz gespannt auf diesen ersten Teil Reihe. Leider muß ich diesmal gestehen, er hat mir nicht so gut gefallen und ich werde die Reihe auch nicht weiterlesen. Schade, eigentlich. Denn Herr King ist eigentlich der Meister in solchen Büchern.

Schon zu Beginn kam ich ganz schwer in das Buch hinein. Die Geschichte verwirrte mich und ich kam nicht wirklich mit, um was es eigentlich ging. Es ist überzogen und verworren und einfach undurchschaubar.

Die Charakteren taten leider auch nicht ihr gutes daran, mich zu überzeugen. Sie kamen mir kitschig und absolut unsympathisch vor, ich konnte mich in keinen hinein versetzen. Viele Dialoge untereinander wurden übertrieben dargestellt. Mir fehlte die Vielschichtigkeit und weiterentwickelt haben sie sich auch nicht wirklich.

Das Buch selbst ist in Einleitung, Vorwort und 5 Kapitel eingeteilt, welche dann wieder in einzelne Kapitel unterteil wurden. Fand ich nicht schlecht, war ok.

Auch der Schreibstil machte es nicht besser. Er erschloss ich mir als schwermütig und langatmig. Ich mußte das Buch oft absetzen, da viele lange, verschachtelte Sätze vorkamen und ich alles erst zuordnen mußte. Also nicht wirklich einfach. Und nach einiger Zeit verlor ich einfach den Spaß, diesen Roman zu lesen. Nichtsdestotrotz habe ich mich durchgekämpft und nach einiger langer Zeit, kam ich endlich zum Ende. Dieses brachte mir noch mehr Fragezeichen, aber das sollte ja auch wahrscheinlich so sein, sonst würde die Reihe ja nicht weitergehen.

Cover
Das Cover passt perfekt zum Buch. In schwarz und silber gehalten, strahlt es die düstere Atmosphäre aus, welche sich durch das Buch zog.

Fazit
Leider konnte mich der erste Teil der „Der dunkle Turm“-Reihe Schwarz nicht überzeugen. Es war mir zu verworren und unverständlich. Ich würde es diesmal auch nicht weiterempfehlen. Es gibt wesentlich besser Bücher von Herrn King. Somit erhält es von mir gutgemeinte 2 von 5 Buchherzen, weil ich den Autor ansonsten einfach klasse finde. 

 

Infos zum Autor: (Quelle Amazon)
"Carrie", "The Shining", "Misery" - es gibt wohl nur wenige Leser oder Kinogänger, die nicht zumindest eine dieser drei Horrorgeschichten von Stephen King kennen. Einen internationalen Bestseller nach dem anderen legt der 1947 in Maine geborene Autor vor. Und nicht wenige davon wurden auch erfolgreich verfilmt. So spektakulär die Geschichten sind, so bürgerlich klingt Kings Werdegang. Nach Schule, Universität und früher Heirat arbeitete er zunächst als Englischlehrer. Seiner Passion fürs Schreiben ging er abends und am Wochenende nach, bis ihm der Erfolg seiner ersten großen Geschichte, "Carrie", erlaubte, ausschließlich als Schriftsteller zu leben. Der Rest ist Legende. King hat drei Kinder und bereits mehrere Enkelkinder und lebt mit seiner Frau Tabitha in Maine und Florida. 

Infos zur Reihe:
1. Schwarz
2. Drei
3. tot
4. Glas
5. Wolfsmond
6. Susannah
7. Der Turm

Donnerstag, 29. Mai 2014

Rezension: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah - Richelle Mead




Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah
Autorin: Richelle Mead
Seiten: 416
Verlag: Egmont Lyx
 Preis: TB 9, 95 € 
Ersterscheinung: 2009, bei Lyx 2011
  Reihe: 1 von 6







Kurzbeschreibung:
Die Buchhändlerin Georgina ist ein Sukkubus, eine Dämonin in Menschengestalt, die sich von der Lebensenergie junger Männer ernährt. Das Leben als Sukkubus hat durchaus Vorteile: Georgie kann nach Belieben ihre Gestalt ändern, und alle Männer liegen ihr zu Füßen. Allerdings zahlt jeder, der sich von ihr verführen lässt, einen hohen Preis. Georgie hat ihr Dasein als Sukkubus deshalb ziemlich satt und wünscht sich sehnlichst, eine feste Beziehung eingehen zu können. Da kommt ihr Lieblingsautor Seth Mortensen zu einer Lesung in den Buchladen, und Georgie ist von ihm absolut hingerissen. Aber wie kann sie sich ihm nähern, ohne ihn in Gefahr zu bringen?

Meinung:
Zuallererst muss ich mal sagen, dass ich die Kurzbeschreibung nicht so gelungen finde, da es im Roman um so viel mehr geht und die Sache mit Seth eigentlich erst im Verlauf des Romans so wirklich wichtig wird. 

Aber generell hatte ich mir von dem Buch im Moment irgendwie nicht viel erwartet, eher einen Roman, in dem es fast ausschließlich um Sex geht. Aber da ich noch ein Lyx-Bücher für eine Challenge lesen muss, und bereits andere Werke der Autorin gelesen habe, hat es gut rein gepasst.

Und dementsprechend positiv wurde ich überrascht. Denn wie bereits erwähnt, geht es in dem Roman um viel mehr als nur ums Erotische. Genauer gesagt, spielt dieser Teil eigentlich eine fast untergeordnete Rolle. Klar, es gibt oft Andeutungen in dieser Richtung und auch die ein oder andere kleinere, aber niveauvolle Szene, aber das hält sich wirklich sehr angenehm in Grenzen und nimmt nie zu viel Raum ein.

Das Hauptaugenmerkt liegt eigentlich eher auf Protagonistin Georgina selbst. Ihrer Persönlichkeit, ihrer belastenden Vergangenheit, die im Laufe des Romans langsam aufgedeckt wird und die sie auch davon abhält ein glückliches Leben zu führen und den neuen Männern in ihrem Leben, denen sie nicht zu nahe kommen darf.  Als zusätzlichen (lange Zeit eher im Hintergrund laufenden) Handlungsstrang gibt es dann noch geheimnisvolle Morde und Angriffe, in die Georgina und ihre Freunde hineingezogen werden. 

Georgina ist eine Protagonistin die mich wirklich beeindrucken konnte. Auf der einen Seite ist sie selbstbewusst, charmant, schlagfertig und eine Dämonin, aber auf der anderen Seite ist sie gefühlvoll, verzweifelt und irgendwie zerrissen. Sie kann sich selbst nicht verzeihen und will eigentlich niemandem etwas Böses, aber dennoch ist sie auch etwas selbstsüchtig. Vor allem ihr loser Umgang mit den Männern ist nun eigentlich keine sympathische Eigenschaft, aber trotzdem. Diese interessante Konstellation die Frau Read hier erschaffen hat, macht Georgina so menschlich, identifizierbar und sympathisch.

Und solch interessante Figuren gibt es eigentlich im gesamten Buch. Egal ob es sich hierbei um den charmanten und scheinbar perfekten Roman, den eher ruhigen und schüchternen, aber doch liebenswerten Seth, oder die faszinierenden und geheimnisvollen Nebencharaktere wie den Engel Carter handelt. Sie bieten alle noch so viel Potential und sind alles auf ihre Art Unikate, die Lust darauf machen, noch mehr über sie zu erfahren. 

Ein weiterer Pluspunkt ist Richelle Meads Schreibstil. Wie bereits von ihr gewohnt, lässt sich der Roman einfach flüssig und schnell weg lesen. Dabei gibt es genau die richtige Mischung an Humor, Sarkasmus und Selbstzweifeln. 

Ehrlicherweise muss ich Zugeben, dass die Handlung nicht immer von enormer Spannung geprägt war. Oft ist die Geschichte einfach nur vor sich hingeplätschert, aber mich persönlich hat das eigentlich nie gestört. Es hat mir Spaß gemacht immer mehr Neues zu entdecken. Es war nur etwas Schade, dass die Wendungen am Ende mit der Zeit doch etwas absehbar waren und der Showdown dann dafür etwas sehr kurz kam. Aber gut, dafür gibt’s ja bestimmt noch mehr davon in den Fortsetzungen.

Fazit:
Ein erfrischender Roman, der mich sehr positiv überrascht hat. Untypische und tiefgründige Charaktere, die unterhalten und neugierig machen und ein flüssiger und abwechslungsreicher Schreibstil. Einzig die Spannung könnte manchmal ein bisschen dichter sein, jedoch hat mich das nicht sehr gestört. Von mir gibt’s gute 4 von 5 Buchherzen und eine Leseempfehlung. 


Infos zur Autorin (Quelle Amazon): 
Bevor sie zum Shootingstar der Fantasy-Szene wurde, hatte Richelle Mead (geboren 1976 in Michigan) schon einige Karriereansätze hinter sich: Kunst und Religion hatte sie studiert, und auch eine Ausbildung als Lehrerin genossen. Mythologisches und Geheimnisvolles hatte sie aber schon immer fasziniert, und irgendwann wagte sie dann den Schritt in ein Genre, zu dessen Topautorinnen sie heute gehört: Urban Fantasy. Teenager und junge Erwachsene verschlingen ihre Werke, seien es die Bände der Romanserie "Vampire Acadamy", die "Georgina Kincaid"-Reihe oder die Folgen der "Dark Swan Novels".  

Infos zur Reihe: 
1. Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah
5. Succubus Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung (noch nicht im Lyx Verlag erschienen)
6. Succubus Revealed - Das furiose Finale (noch nicht im Lyx Verlag erschienen)

Mittwoch, 28. Mai 2014

Rezension: Das Vermächtnis der Lil´Lu: Lovisa - Der Riss im Universum - Marita Sydow Hamann



Titel: Das Vermächtnis der LiLu
Lovisa -  Der Riss im Universum 
Autorin: Marita Sydow Hamann 
  Seiten: 262 
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
 Preis: TB: 9,96 

Ersterscheinung: 20. 03. 14
  Reihe: Teil 1 von 5






Kurzbeschreibung:
Romantasy Lovisa ist 17, selbstsicher, sarkastisch und schreibt Geschichten, die ihr in Tagträumen einfach zufliegen. Doch es nagen Zweifel an ihr, als sie erfährt, dass ihre Tagträume eigentlich Visionen sind – Visionen, die sie zu ihrer leiblichen Mutter in die Psychiatrie führen. Lovisa fühlt sich zunehmend verfolgt. Wer ist der junge Mann aus ihrer Vision, der ihr das Gefühl eines leidenschaftlichen Kusses auf den Lippen hinterlässt? Ozeanblaue Augen verfolgen sie, ihr Weltbild wird erschüttert, und die Realität ist viel unglaublicher, als sie es sich je erträumt hätte …

Meinung:
Von der Autorin Marita Sydow Hamann habe ich bereits die ersten beiden Teile ihrer „Die Erben der alten Zeit – Reihe“ gelesen, welche mir gut gefallen haben und vor allem durch ihre tollen Ideen und ihren bildhaften Schreibstil überzeugen konnten. Dementsprechend gespannt war ich nun, was mich in ihrem neuen Werk erwartet. 

Der Einstieg in die Geschichte bildet ein geheimnisvoller und zu Beginn etwas verwirrender Prolog, der zwar sehr neugierig macht, den man aber dann lange Zeit, auch als die Hauptgeschichte schon weit vorangeschritten ist, nicht wirklich zuordnen kann und sogar fast etwas vergisst. Doch am Ende, bei der Aufklärung vieler wichtiger Fragen, bekommt man endlich eine Antwort, was es damit auf sich hat und wie es mit Lovisas Geschichte zusammenhängt.

Denn Lovisa ist auf dem ersten Blick eigentlich ein ganz normales 17-jähriges Mädchen, mit einer psychisch kranken Mutter und der Fähigkeit sehr realistisch zu träumen – denkt sie. Doch als der geheimnisvolle Erik auf der Bildfläche erscheint, wandelt sich Lovisas Leben schlagartig.

Indes nimmt sich die Autorin zu Beginn auch die Zeit, dass der Leser Lovisa und ihr normales, relativ unbeschwertes Leben, erstmal kennenlernen darf. Dabei gibt’s auch kleinere Einblicke in die schwedische Kultur, die sehr interessant sind und dem Buch einen besonderen Charme verleihen. 

Lovisa selbst ist eine gut erarbeitete und tiefgründige Protagonistin. Sie ist selbstsicher, weiß was sie will und gibt auch gerne mal den ein oder anderen spritzigen Kommentar ab. Doch gleichzeitig werden ihre Zweifel bezüglich ihrer Tagträume und die Angst, so wie ihre Mutter an einer psychischen Störung zu leiden, sehr deutlich. Je mehr Lovisa von den erschütternden Geheimnissen und Zusammenhängen  um sie herum erfährt, desto Zerrissener wird sie, da diese Erkenntnisse so unglaublich sind und sie nicht weiß, was sie glauben soll.

Natürlich ist es da auch nicht hilfreich, dass ihr Herz verrückt spielt und sie dem charmanten, aber auch irgendwie undurchsichtigen Erik nicht widerstehen kann. 

Die Liebesgeschichte der beiden hält sich zwar in der ersten Hälften noch ziemlich im Hintergrund, dafür entwickelte sie sich danach (für meinen Geschmack) doch etwas zu schnell. Zwischenzeitlich fand ich sie dann sogar fast ein bisschen übertrieben und an manchen Stellen auch ein bisschen schnulzig. Jedoch  schafft es die Autorin trotzdem den Leser mit der immer größer werdenden Spannung  am Ball zu halten und geschickt nach und nach genau die richtige Menge an Informationen Preis zu geben und ihr Augenmerk wieder auf die Hintergründe zu legen. 

Vor allem gegen Ende konnte die mich Autorin mit ihren mehrfachen Wendungen nochmal richtig fesseln und meine unbedingte Neugier auf die Fortsetzung wecken. Denn auch wenn am Ende noch viele Fragen beantwortet werden, bleiben doch noch viele Fragen übrig und endet die Geschichte mit einem Cliffhanger.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt  sehr bildhaft und anschaulich. Die Geschichte wird abgesehen vom Prolog aus zwei verschiedenen Perspektiven (Lovisa und Erik) erzählt, weshalb der Leser immer einen guten Gesamtüberblick hat. Fantasyelemente spielen z. B. durch die Visionen oder das Gleiten in Parallelwelten natürlich auch eine Rolle, jedoch alles sehr realistisch und glaubhaft ausgearbeitet.

Fazit:
Eine überzeugende Romantasy-Story mit guten Ideen, überzeugenden Charakteren, vielen spannenden Hintergründen und einem besonderen Flair. Einzig die Liebesgeschichte hat in der zweiten Hälfte ein bisschen zu viel Raum eingenommen, was aber durch die vielen fulminanten Wendungen am Ende wieder mehr als wettgemacht wird. Ich hatte beim Lesen sehr viel Freude, weshalb ich gute 4 Buchherzen und eine Leseempfehlung vergebe.  

Meinen Dank an die Autorin für die Bereitstellung des Ebook-Leseexemplars.

Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Marita Sydow Hamann lebt mit ihrem Mann, zwei Hunden, zwei Pferden und zwei Katzen auf einem kleinen Hof in Småland in Schweden.
Sie schreibt Fantasyromane und Kinder- und Jugendbücher.

Infos zur Reihe:
1. Lovisa - Der Riss im Universum
2. Lovisa - Im Zeichen des Feuers (erscheint demnächst)
3. Titel noch unbekannt
4. Titel noch unbekannt
5. Titel noch unbekannt

Dienstag, 27. Mai 2014

Rezension: Siebenschön - Judith Winter




Titel: Siebenschön
Autorin: Judith winter 

Seiten: 432
Verlag: dtv
 Preis: TB 9, 95 

Ersterscheinung: 01. 02. 14
  Reihe: 1 von ?







Kurzbeschreibung:
»›Theo hat versagt.‹ Erstaunt blickt Christina Höffgen auf. Wer um Himmels willen ist Theo? Sie liest weiter. ›Du solltest Dich lieber beeilen. Die Adresse ist: Fordstraße 237. Ach übrigens: Ihr Name ist Jennifer.‹«Der rätselhafte Brief lässt Christina nicht mehr los. Gemeinsam mit ihrem Mann fährt sie zu der angegebenen Adresse, auch wenn sie nicht daran glaubt, dort tatsächlich eine Jennifer zu finden. Ein großer Irrtum. Die Abteilung für Kapitaldelikte der Zentralen Kriminaldirektion Frankfurt am Main spannt die beiden Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou zusammen, um die bizarrste Mordserie aufzuklären, die die Stadt je erlebt hat. Unterschiedlich wie Tag und Nacht, misstrauen die beiden Frauen einander auf Anhieb. Doch wohl oder übel müssen sie sich zusammenraufen, denn bald jagen sie einen gewissenlosen Serienkiller, der seine Morde als grausige Themenwelten inszeniert. Und sein »Werk« ist noch nicht vollendet …

Meinung:
Eigentlich versuche ich ja immer meine Rezensionen mit den positiven Punkten zu beginnen, aber hier muss ich doch mit dem Negativen anfangen, und zwar den Protagonisten.

Es kann ja ganz interessant sein, wenn zwischen Protagonisten, die zusammen arbeiten müssen, aber nicht warm miteinander werden, Konflikte und tolle Schlagabtausche entstehen. Jedoch sind diese Abneigungen hier ohne jede Grundlage und einfach nur kindisch, unprofessionell, unsympathisch und nervig. Deshalb bin ich echt froh, dass dies nicht im Mittelpunkt der Geschichte steht, sondern doch die Ermittlungsarbeit am Fall. Zwar wurde durch diesen Fokus zu viel aus dem privaten Bereich der Ermittlerinnen nur angedeutet und dann wieder vergessen, aber besser so, als solch kindische Zickereien, wie sie hier vorkommen. 

Denn obwohl die beiden Protagonistinnen in ihrer Beschreibung etwas zu kurz kommen und da noch viel Potential vorhanden gewesen wäre, sind die Ausführungen für einen Auftaktband durchaus ausreichend. Man erhält immer mal wieder kleine Einblicke, die Lust auf mehr machen und die Neugier wecken, auch Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen.

Dennoch wurde Kommissarin Emilia Capelli wirklich in keinem guten Licht dargestellt, weshalb es mir zu Beginn doch etwas schwer fiel, mich mit ihr zu identifizieren. Sie ist einfach zu ehrgeizig, zu herablassend und beharrt zu sehr auf ihren vorgefertigten Meinungen. Ihre neue Kollegin Mai Zhou ist das schon ein bisschen gelungener, obwohl man von ihr leider noch weniger Details erfährt. Je weiter der Fall voran schreitet, und die persönlichen Belange in den Hintergrund rücken, desto mehr war ich dann auch in der Geschichte drin. Denn die Geschichte selbst ist wirklich gut aufgebaut und extrem spannend. 

Dies wird auch durch Erzählungen aus vielen verschiedenen Perspektiven verstärkt. Denn so begleitet man nicht nur die Kommissarinnen bei ihren Ermittlungen, sondern bekommt auch Einblick in die letzten Stunden einiger Mordopfer und auch aus der Sicht der Briefempfänger und sonstiger bedeutender Personen gibt es fesselnde Kapitel. 

Es hat mir auch gut gefallen, dass in der Geschichte psychologische Hinter- und Abgründe eine große Rolle spielen. Das wurde auch richtig gut erarbeitet und umgesetzt.  Der ganze Thriller ist so aufgebaut, dass man wirklich lange im Dunkeln tappt und selbst viel mit den Kommissarinnen mit raten kann. Dabei ist immer eine große Grundspannung vorhanden, die durch den flüssigen und mitreißenden Schreibstil der  Autorin stetig vorangetrieben wird.

Das Ende mündet in einem großen Showdown, der ein bisschen auf der Grenze zwischen zu übertrieben und Wow liegt. Mir hat er aber gut gefallen, auch wenn mir da dann die Einstellungsänderung der beiden Kommissarinnen ein bisschen zu schnell ging. 

Fazit:
Ein solider Thriller, dessen Fall sehr spannend, psychologisch und fesselnd aufgebaut ist. Nur die Protagonisten können noch nicht ganz überzeugen, zum einen viel sie in den Ausführungen etwas hinten weg rutschen, aber auch weil sie zum Teil ziemlich unsympathisch dargestellt werden. Doch Gott sei Dank überwiegt die packende und Wendungsreiche Ermittlungsarbeit, weshalb ich den Roman echt gern gelesen habe und gute 3,5 Buchherzen vergebe.


Infos zur Autorin (Quelle: dtv.de):
Judith Winter, 1969 in Frankfurt am Main geboren, studierte Germanistik und Psychologie in Berlin und Wien und arbeitete viele Jahre in einem renommierten wissenschaftlichen Institut, bevor sie sich selbständig machte. Nach Aufenthalten in Mailand und Paris lebt sie heute mit ihrer Familie in der Nähe ihrer Heimatstadt.

Infos zur Reihe:
1. Siebenschön
2. Lotusblut (erscheint am 1. Feb. 2015)