Mittwoch, 10. September 2014

Rezension: Schicksal Schottland - Alicia Jordan




Titel: Schicksal Schottland
  Autorin: Alicia Jordan
  Seiten: 300
Verlag: Edition Oberkassel
Preis: TB: 11,99
Ersterscheinung: 14. 08. 2014  
Reihe: Nein








Kurzbeschreibung:
Während ihres ersten Schottland-Aufenthaltes mit der Schule macht Anne-Rose die Bekanntschaft von zwei jungen Männern: Owen und Malcolm leisten Erste Hilfe, als ihre Lehrerin bei einer Wanderung in den Highlands verunglückt. Mehrmals kreuzen sich die Wege der jungen Schülerin und der beiden Cousins. Als Rose später für ein Semester nach Edinburgh zurückkehrt, vertauscht sie am Flughafen ihren Koffer mit Malcolms. Purer Zufall oder steckt noch etwas anderes dahinter? Sie nimmt erneut Kontakt zu Owen auf, doch der spricht die ganze Zeit von Schicksal. Daran mögen weder Rose noch Malcolm glauben. Dabei scheint eine alte Prophezeiung ausgerechnet sie beide miteinander verknüpfen zu wollen. Malcom als junger Clan-Chief kann Deutsche nicht leiden, und Rose mag ihn auch nicht. So kommt für die zwei eine engere Beziehung nicht in Frage; zum Teufel mit der Prophezeiung! Rose tappt lange im Dunkeln und weiß weder von der Prophezeiung noch von den Bedingungen, die daran geknüpft sind. Sie fällt aus allen Wolken, als die Wahrheit über ihre Freunde und Feinde nach und nach ans Licht kommt und sie sich gefangen sieht in einem Netz aus Lügen, Familienintrigen und Machenschaften des britischen Geheimdienstes. Doch sie muss eine Entscheidung über ihre eigene Zukunft und die des Clans treffen …

Meinung:
Nach dem Klappentext zu urteilen, dachte ich ja, dass es sich einfach um eine normale Liebesgeschichte handelt. Doch das kann man so nicht sagen. Es geht um viel mehr, z. B. um politische Interessen, die ich nicht immer so wirklich nachvollziehen konnte und die sogar den Geheimdienst auf den Plan rufen. Aber auch um Schottland selbst und die Gegensätze dieses Landes. Natürlich spielt auch die Liebesgeschichte eine große Rolle, aber nicht so wie ich es erwartet hatte. Die beiden streiten sich ständig und einige Wendungen haben doch immer mal wieder für kleinere Überraschungen gesorgt.

Die Protagonisten sind beide Sturköpfe, nicht immer einfach zu verstehen und handeln auch nicht immer wirklich nachvollziehbar. Schlussendlich konnten sie mein Herz aber im Verlauf ihrer Geschichte doch erweichen. Sie haben beide viel mitgemacht und sind deshalb ziemlich zynisch und ziehen sich bei Problemen gern zurück oder schlagen mit Worten um sich um andere zu verscheuchen. Doch die Gründe hierfür hätte man noch genauer ausführen und mehr verdeutlichen können, das hätte alles noch authentischer gemacht. So kann man zwar durchaus die Komplexität ihrer Persönlichkeiten erahnen, muss sich dafür aber schon auf sie einlassen und ein bisschen Spürsinn mitbringen.  

In der Gesamtbetrachtung konnte mich der Roman eigentlich ganz gut unterhalten. Die vielen Streitereien waren zwar nicht alle humorvoll, aber bei manchen konnte ich durchaus Schmunzeln und über so viel Sturheit nur den Kopf schütteln. Es ist nur irgendwie schade, dass fast alle angefangen Handlungsstränge und Geheimnisse nicht zu Ende gebracht  und nicht wirklich ausgesprochen werden. Das ist ein auffälliges Muster, welches sich durch den ganzen Roman zieht. Zuerst dachte ich noch, dass sich alles mit der Zeit aufklären wird, aber dem war nicht wirklich so, weil vieles einfach nur mal kurz mit angedeuteten  Erklärungsbrocken abgeschlossen oder dann gar nicht mehr erwähnt wird. Zusätzlich gibt es auf den letzten 40 Seiten noch einen abrupten Zeitsprung zurück in die Gegenwart des ersten Kapitels. Einerseits ist diese Wendung unvorhergesehen und bringt nochmal ein bisschen Spannung mit, aber dafür bleiben auch hier viel zu viele Fragen und Hintergründe ein bisschen auf der Strecke. Denn auch danach gibt es keine genauen Erklärungen und man muss sich anhand der wenigen Hinweise selbst zusammenreimen was damals noch genau passiert ist. 

Zum Schreibstil muss ich sagen, dass sich zu Beginn alles ein bisschen oberflächlich liest. Ich habe doch eine Zeit gebraucht um wirklich ins Buch zu finden. Auch danach ist es literarisch bestimmt kein Meisterwerk, aber es lässt sich ziemlich schnell lesen, erzeugt zumindest manchmal einen Hauch von geheimnisvoller Atmosphäre und die Beschreibungen der schottischen Landschaft sind ganz gut gelungen.

Fazit:
„Schicksal Schottland“ bietet auf den ersten Blick mehr als ich erwartet habe, kann durchaus kurzweilig unterhalten und lässt sich schnell lesen. Doch leider sind die meisten Ideen doch etwas unausgereift und werden selten zu einem stimmigen Ende gebracht. Vieles verläuft im Sand oder wird mit zu geringen Erklärungsfetzen abgehandelt um vollkommen zufriedenzustellen. Auch bei den Charakteren muss man schon genau hinsehen um die komplexen Persönlichkeiten zu erahnen, die in den Protagonisten stecken. Das ist etwas schade, da das Potential durchaus vorhanden gewesen wäre. Am Ende gibt’s solide 3 Buchherzen.

 Vielen Dank an die Edition Oberkassen für die Bereitstelllung des Leseexemplars.

Infos zur Autorin (Quelle: Amazon):
Alicia Jordan, geboren 1994, wuchs am Niederrhein auf und schrieb schon als Kind Geschichten. In der Oberstufe wählte sie dann Deutsch und Geschichte als Leistungskurse und machte im Juli 2013 ihr Abitur. Schicksal Schottland ist ihr erster veröffentlichter Roman. 

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