Donnerstag, 3. März 2016

Rezension: Kellerkind - Nicole Neubauer




Titel: Kellerkind
Autorin: Nicole Neubauer
  Seiten: 416
Verlag: Blanvalet
   Preis: 9, 99 Euro  
Ersterscheinung: 19. 01. 2015
Reihe: Teil 1 von (bisher) 2







Kurzbeschreibung:
Er sagt, er kann sich an nichts erinnern. Doch an seinen Händen klebt Blut ...

Die erfolgreiche Anwältin Rose Benninghoff liegt mit durchschnittener Kehle in ihrer Designerwohnung. Im Keller des Hauses kauert der vierzehnjährige Oliver Baptiste, sein Körper mit Blutergüssen übersät, seine Hände blutverschmiert. Er kann sich an nichts erinnern. In einem klirrend kalten Jahrhundertwinter nimmt der Münchner Hauptkommissar Waechter mit seinem Team die Jagd nach dem Mörder auf. Doch bald verschwimmen die Grenzen zwischen Tätern und Opfern immer mehr, und die Ermittler stoßen auf ein altes Verbrechen, das nie gesühnt wurde, und das seine Schatten bis in die Gegenwart wirft ...

Meinung:
Die Kurzbeschreibung klang genauso, wie ich mir einen guten Krimi vorstelle und auch die Umsetzung hat mich durchaus überzeugt und unterhalten.

Schon alleine der Start in die Geschichte ist extrem spannend, ein bisschen düster und auf jeden Fall ziemlich fesselnd. Hinter diesem Mord stecken so viele Geheimnisse und auf den ersten Blick undurchsichtige Zusammenhänge, die erst mit der Zeit und durch viel polizeiliche Ermittlungsarbeit an die Oberfläche kommen. 

Ich wollte mit jeder Seite mehr wissen, was hinter alldem steckt und wie all diese vielen losen Fäden zusammenhängen. Und die Auflösung ist der Autorin im Großteil auch wirklich gut gelungen. Ich war immer wieder überrascht, was alles aufgedeckt wurde und wer am Ende der Mörder war. 

Zwar hätte man noch die ein oder andere kleinere Zwischenfrage zusätzlich beantworten, oder das alte Verbrechen, von dem im Klappentext die Rede ist, noch ein bisschen genauer beschreiben können, aber für ein Debüt ist diese Kritik auf sehr hohem Niveau. 

Besonders gelungen fand ich die Figuren der Geschichte. Egal ob Ermittler, Tatverdächtiger oder Zeuge, fast jeder bekommt eine kleine oder größere eigene Geschichte mit viel Tiefe. Die Protagonisten natürlich noch um einiges mehr, aber auch hier wurde ich von den vielen stimmigen Details positiv überrascht. So haben alle nicht nur positive Seiten und auch bei den Ermittlern habe ich nicht nur einmal mit dem Kopf schütteln müssen. Vor allem einer war mir nicht immer sympathisch, aber trotzdem passt er perfekt zu diesem Ermittlerteam, das auch Fehler zugeben kann und einfach menschlich wirkt. 

Den Schreibstil fand ich richtig gut. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, die Spannung bleibt untergründig immer erhalten und die Beschreibungen sind sehr lebendig. So habe ich mich direkt im kalten München angekommen gefühlt und auch die Probleme der Protagonisten am eigenen Leib nachfühlen können. Zwischen den vielen Ermittlungen gibt es auch stimmige Einblicke in das Privatleben der einzelnen Figuren und auch den ein oder anderen lustigen Dialog, der zum Schmunzeln anregt. 

Fazit:
Für mich ein richtig tolles Debüt und ein sehr unterhaltsamer Krimi. Spannend, vielschichtig, überraschend und gut geschrieben. Zwar hätte man am Ende die eine oder andere Zwischenfrage noch genauer beantworten können, aber das hat dem guten Endeindruck nicht im Geringsten geschadet. Deshalb vergebe ich gute 4 Buchherzen und eine Leseempfehlung. 

Infos zur Autorin (Quelle: Randomhouse.de):
Nicole Neubauer ist 1972 in Ingolstadt geboren und studierte englische Literaturwissenschaft und Jura in München und London. Nach zehn Jahren in einer Wirtschaftskanzlei arbeitet sie freiberuflich als Autorin, Rechtsanwältin und Lektorin. Sie ist Mitglied der »Mörderischen Schwestern e.V.« und der »Autorinnenvereinigung e.V.«.
Nicole Neubauer lebt mit ihrer Familie in München im Herzen Schwabings.

Infos zur Reihe:
1. Kellerkind

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